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Gast, Kunde
und König ...

Brancheneinblick

Bei unserem Urlaub 2012 in Bad Buchau haben meine Frau und ich folgende Erfahrung gemacht:

Am ersten Tag unseres  Urlaubs,  einem  wunderschönen  Montag,  haben  wir  uns  auf  den  beschriebenen  und  beworbenen  Rundwanderweg um den Federsee aufgemacht. Die Gesamtstrecke beträgt circa 16 Kilometer. Nach rund 13 Kilometern hatten wir vier Kirchen besucht, aber noch keine einzige Gastwirtschaft.

Entweder gab es keine oder die Gaststätte war geschlossen oder der Wirt hatte gerade Urlaub. In Oggelshausen, der letzten Ortschaft vor Bad Buchau, fast das selbe Erlebnis. Die große Gaststätte hatte geschlossen und wir machten uns also auf den Weg Richtung Bad Buchau, wo wir untergebracht waren. Mitten im Ort Oggelshausen, in einer scharfen Linkskurve von weitem sichtbar: »Viel zum Anschauen« und je näher wir kamen, wurde uns klar, dass hier zumindest ein Geschäft geöffnet hat.

Zu unserer großen Freude gab es sogar etwas zum Essen und zum Trinken. Die Chefin, Nicole Preuss, 38 Jahre alt, war gerade beschäftigt und, als ich aus einem tollen Kühlschrank unsere Getränke rausnahm, fing sie schallend an zu lachen und sagte: »Ich hab’ tolle Gäste, die bedienen sich selbst«, und so haben wir noch Kuchen bestellt und kamen ins Gespräch. Frau Preuss ist Fremdsprachenkorrespondentin und Anwaltssekretärin.

Sie arbeitet in diesen Berufen von zu Hause aus (per Laptop im Geschäft im Internet) und sie strahlt eine Freude und eine Begeisterung aus, wenn sie so an ihrem Wohnhaus, durch ihr etwas anderes Café / Geschäft hindurcheilt.

Früher gab es hier eine Werkstatt für Landmaschinen und jetzt wird dieser Bereich als Laden genutzt und auch da gibt es vieles zum Anschauen, zum Ausprobieren. Hier verkauft Frau Preuss auch ganz tolle handgeschmiedete Eisenpfannen, für die sie meine Frau begeistern konnte.

Ich frage Frau Preuss, wie sie auf diese Idee hier gekommen ist und sie erzählt mir, dass die schon beim Hauskauf da war. Ursprünglich wollte sie Samstag-/ Sonntagabend etwas Gastronomisches anbieten. Das hat sie dann aber verworfen, weil sie auch gerne selbst mit ihrem Mann ausgeht. Weil sie selber ein unruhiger Geist ist, lieber unterwegs ist, als auf dem Sofa, hat sie hier um sich herum ein gewisses Chaos geschaffen, das zur Geschäftsidee wurde und das sie offensichtlich wirklich liebt. Der Geist und der Spirit von Frau Preuss überträgt sich sehr schnell auf alle Gäste, sodass wir auch mit ihnen geredet haben und alle zusammen haben wir uns den Kuchen im Glas gut schmecken lassen. Auch so eine Idee von Frau Preuss, denn dieser Kuchen im Glas hält sich lange, schmeckt sehr gut und frisch und, weil sie ja nicht weiß, wie viele Leute an einem Tag kommen, kann sie den gut bevorraten ohne dass der Kuchen verdirbt.

Die Fotos zeigen, dass es einfach Spaß macht, hier Gast zu sein und Kunde zu werden. Und wir fühlten uns wie Könige, als wir dann die letzten Kilometer gut gestärkt nach Bad Buchau weitergelaufen sind. Einen Satz habe ich mir ganz besonders gemerkt, den unsere Gastgeberin gesagt hat: »Die Leute, die hierher kommen, sind einfach klasse!«. Und einfach klasse sind auch Sie, liebe Frau Preuss. Weiter viel Erfolg! www.edelroscht.de

Autor/Textnachweis: Thomas Rösch

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