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OPTIKER: OPTIMAL UND OPTIMISTISCH

Mitte Oktober stehe ich in Tegernsee vor einem Optikergeschäft, das mir schon von weitem aufgefallen ist, wegen seiner Farbigkeit und seiner Helligkeit. Als ich so staunend dastehe, spricht mich ein junger Mann an, dass ich gerne hereinkommen könnte und ich gratuliere ihm zu diesem tollen Ladengeschäft

Er antwortet mir darauf, dass nicht er der Inhaber ist, sondern vielmehr seine Freundin und so gehe ich also mit ihm hinein.Hier werde ich von einer zierlichen, freundlichen, jungen Frau empfangen. Seine Freundin und Inhaberin des Optikergeschäfts. Ich gratuliere ihr zu ihrem Geschäft und zu ihrem Mut gegen die Großen dieser Welt anzutreten: Fielmann, Apollo und und und. Und sie sagt sofort: Die sind nicht billiger als wir, wenn es um gute Brillen geht. Und wir machen garantiert gute Brillen und das schaffen wir. Weiter erzählt sie mir, dass Tegernsee ihre Heimat ist und man sie nicht weg von hier bringt. Während der Meisterschule hat sie kurzzeitig in München gewohnt. Sie ist froh, dass sie bei kleinen Fachgeschäften in der Region gelernt hat. Sie wirkt wie ein richtiges Energiebündel und ihr Freund pflichtet mir bei: An Ideen mangelt es ihr nicht! Ich frage sie nach ihrem Sternzeichen und sie antwortet mir, dass sie ein Zwilling ist. Und weil ich selbst einer bin, gratuliere ich ihrem Freund, dass es ihm, zusammen mit ihr, sicher nicht langweilig wird! Jetzt möchte ich die Beiden gerne vorstellen: Augenoptikermeisterin Barbara Balk und ihr Freund und Koch Peter Fellermair. Ich biete den Beiden das Du an und so geht es also weiter in unserem Gespräch. Ich frage Barbara, wie es denn dazu gekommen ist, dass sie Augenoptikermeisterin geworden ist. Sie erzählt mir, dass sie bereits beim Einstellungsgespräch für ihre Lehrstelle auf die Frage ihres Meisters, was sie denn werden wolle, geantwortet hat: Optiker, dann ganz schnell Meister und dann ganz schnell selbständig. Und genauso hab’ ich’s gemacht. Sie war ein Jahr Gesellin und hat dann in zwei Jahren Vollzeit in München ihren Augenoptikermeister an der Fachakademie für Augenoptik gemacht. Der neue Meisterbrief, der auch optisch ein beeindruckendes Dokument ist, hängt im Refraktionsraum, dort wo echte Meisterleistung erbracht wird. Barbara kennt sich aus und hat in ihrer Ausbildung schon Vieles erlebt. Sie erzählt mir, dass der Bachelor für die, die in der Entwicklung arbeiten, die bessere Ausbildung ist, weil er theoretischer angelegt ist. Sie selbst hat sich für den Meister entschieden, weil es hier um die Arbeit am Menschen geht und, weil es um praktische Fähigkeiten geht.

Ich frage Barbara und Peter, wann es denn »optisch Essen« als gemeinsame Geschäftsidee von ihnen beiden geben wird? Und sie antworten beide, dass sie über solche Ideen schon nachgedacht haben und auch von außen schon dazu ermutigt worden sind. Barbara frage ich, was für sie Qualität ist. Und es kommt wie aus der Pistole geschossen: Zeit für Kunden, keine Schlange in der man warten muss, ehrliche Beratung. Wenn einem die Brille für 500€ nicht steht, dann sag ich es eben auch und verkaufe ihm lieber die günstigere Brille, wenn sie besser an ihm aussieht. Messung! Zuhören! Anamnese! In der Werkstatt praktisches Wissen, und dass es Spaß macht dort zu Arbeiten. Bei Reklamationen in Ruhe sprechen und sie wünscht sich, dass alle hier mehr als Freunde reinkommen, denn als Kunden.

Dann hab ich es geschafft. Wow, sage ich und ich bin beeindruckt von Beiden. Von Barbara und von Peter, von einer jungen Generation und dem unternehmerischen Mut, den ich hier erleben konnte. Auch von dem, was schon alles richtig professionell gemacht wurde: Der Name Tegernseh-Optik! Die Eröffnung am 10.10.10 um 10.10 Uhr. Jeder konnte es sich leicht merken, sagt Barbara. Einladungen musste sie nicht verschicken. Bei der Eröffnung waren drei Stunden lang zwischen 60 und 70 Leute im Geschäft und es gab Dank Peter ein perfektes Catering. Allen hat es viel Spaß gemacht und ganz besonders hat Barbara gefreut, dass das Geschäft bei Jungen wie bei Alten gleichmäßig gut angekommen ist. Dass sie bei einem Messebesuch die Visitenkarte eines tollen Einrichtungsberaters mitgenommen hatte, hat sich also gelohnt. Hier die leckere Seite der Tegernseh-Optik am Eröffnungstag: Canapés / Weißwurst-Frühstück mit Brezeln / geräucherter Saibling auf Avocado / Mango-Salat, süß/saure Knödel, Vinaigrette an getrockneten Tomaten, rote Zwiebeln und Kräuter-/Limonensaft, Minifleischpflanzerl auf Kartoffel-Frühlingslauch-Salat, Dessert: Créme brülée von Zitronengraß und Mousse au chocolat schwarz/weiß mit Blaubeeren, Johannisbeeren, Brombeeren. Vier bis fünf Leute haben im Team mitgeholfen. Es war ein tolles Miteinander! Barbara erklärt mir, dass alles ein Miteinander war. Ein Miteinander der Freunde, der Familie, denn sonst wären Einrichtung und überhaupt die ganze Geschäftsidee so nicht zu realisieren gewesen. Wie ist sie eigentlich zu diesem Geschäft gekommen, frage ich sie. Sie erzählt mir, dass sie im Juni 2010 vom ehemaligen Inhaber angerufen wurde, sie solle doch mal auf einen Kaffee vorbeikommen. Dabei hat er ihr eröffnet, dass er das Geschäft verkaufen will, und dass sie sich eigentlich sofort entscheiden muss, ob sie es denn nehmen würde. Das ging selbst für Barbara ein bisschen zu schnell und so saß sie also draußen in ihrem Auto, hat kurz überlegt. Dann hat sie mit ihrer Mutter telefoniert, ihr Eigenkapital zusammengerechnet und zugesagt. Gott sei Dank erzählt sie mir, hat sie bei der Betriebswirtschaft gut aufgepasst. Sie hat sich einen perfekten Ordner mit Unterlagen und Kennzahlen zusammengestellt und mit Hilfe ihrer Mama, die Steuerfachgehilfin ist, hat sie ein Konzept ausgearbeitet, mit dem sie dann gut vorbereitet zu ihrer Bank gegangen ist. Zwei Tage hat es gedauert, dann hatte sie die Zusage für die Finanzierung. Ihre Beraterin von der Bank hat sogar hier mitgeweißelt, als es am Schluss vor der Eröffnung doch ein bisschen Zeitdruck gab. Das sind richtig gute Berater. Sie sind nahe am Kunden.
Dass Barbara ein richtiges Energiebündel ist, spüre ich und das spürt man in ihrem Laden. Sie erzählt, dass sie seit ihrem 14-ten Lebensjahr immer nebenbei gejobbt hat im Tegernseer Tal, hauptsächlich in der Gastronomie. Sie war immer da, wenn Not am Mann war und so ist sie also bekannt vor Ort. Die ersten Tage seit der Eröffnung sind richtig gut gelaufen und sie freut sich. Beiden, Barbara und Peter sieht man an, dass sie sich einen Traum erfüllt haben. Auf diesem Weg ganz viel Erfolg und Fitness. Vielleicht heißt es ja bald im Tegernseer Land nicht mehr »lass uns zum Essen gehen«, sondern »lass uns zum Essen sehen«. Dann ist der nächste Traum Wahrheit geworden. Zu dieser Eröffnung habe ich mich ganz einfach eingeladen. Bis dahin ganz liebe Grüße und Dankeschön für das Gespräch an diesem Abend, der eigentlich ganz anders geplant war. Ihr wisst Bescheid.

www.tegernseh.de

Autor/Textnachweis: Thomas Rösch

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