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Patisserie Bergmann

Die Welt in Stelzendorf. Das sind 93 Einwohner, 17 Häuser und in einem Haus: Familie Bergmann: Doreen, ihr Mann und ihre vier Kinder. Viele Weltmetropolen können das nicht an-/bieten, was Doreen mit ihrem Team so am Rande von Thüringen in der Nähe von Zeulenroda an vielen Tagen des Jahres erschafft, backt, verziert, kreiert, komponiert und … .

Doreen ist die Seele der Patisserie Bergmann. Sie hat bis vor zehn Jahren erst in Jena Jura studiert, ihre Staatsexamina abgelegt und während ihres Referendariats in Bautzen ihren Mann kennengelernt. Dann wurde sie Mama. „Sechs Jahre Mama und sechs Jahre wenig gesprochen“, erzählt Doreen über diese Zeit. Ihr Mann hatte eine Arztpraxis in Dresden, aber - irgendwie entstand in dieser Zeit auch die Sehnsucht nach ihrem Zuhause in Thüringen. Nach der Heimat und ihren Eltern.

Kommen wir zur Patisserie: Gebacken hat Doreen schon immer. Auch einige Zeit professionell im nahe gelegenen 4 Sterne Bioseehotel. Daneben ist Ihre Bachstube entstanden: 70 qm. Irgendwie verrückt und ohne wirkliches Konzept, wie Sie uns verrät. Die Idee war: Torten auf Bestellung, denn jeder darf auf seinem Hof Kuchen und Torten backen, das ist thüringisches Landesrecht, wie wir erfahren.

Im Rückblick ging dann doch alles irgendwie seinen Weg: Das Magazin „Feinschmecker“ war da. Seither gehört die Patisserie zu den besten Cafés und Konditoreien in Deutschland. Als Thüringenbotschafter ist sie dabei mit dem Blog www.thueringen-verzaubert.de Immer wieder besuchen Persönlichkeiten das Café. Natürlich auch das Fernsehen. Und jetzt VORORT.

Über die letzten 10 Jahre gibt es laut der Chefin in etwa Folgendes zu sagen: Es war unglaublich aufregend, spannend, nie langweilig. Kräftezehrend für alle: Familie und Freunde. Doreen ist Sternzeichen Löwe und das spürt man, wenn man sie so erlebt: Sie steckt an, reißt mit, begeistert und - sie schätzt Qualität über alles.

Ihre Wünsche für die nächsten 10 Jahre klingen dann so: Gesund bleiben. Dass die Kinder ihren Weg gehen. Dass die Mitarbeiter bleiben, wie sie sind. Wieder etwas kleiner werden, damit das Niveau gehalten werden kann. „Es kann alles gerade so bleiben, wie es ist“ sagt Doreen Bergmann. Und das gibt sie uns als eine besonders schöne Empfehlung ihres Opas (89) mit: „Man muss nicht glücklich sein, man muss zufrieden sein“. Auch die Oma sei hier noch erwähnt. Sie ist 88 Jahre alt. 60 Jahre sind die beiden verheiratet. Der Opa fährt noch Auto. Er bringt Äpfel vorbei, knackt Nüsse und bringt das Futter für die Schafe im cafeeigenen Garten.

Welchen Tipp gibt uns die Chefin hier am Ende unseres Besuches vor Ort? Die Bedingungen müssen gut sein. Viele Dinge müssen passen. Natürlich ist man oft müde und doch muss man bereit sein, ganz, ganz viel zu arbeiten. „Aber Blumen in die Vasen zu stecken, ist keine Arbeit“ kokettiert sie. Ihre Torten, Kuchen, Eis, das komplette Frühstück, die „Lieblingswunschtorten“, das alles macht Arbeit. Für die Menschen, die das alles erleben und dann sogar essen dürfen, sind es Kunstwerke, die man genießen darf. Lieben darf und Wertschätzen. Und irgendwie fühlt es sich ganz leicht an. Sehen Sie selbst.

Wenn das das Geheimnis für Erfolg im Handwerk ist, dann ist das jetzt bekannt. Genauso bekannt, wie das Café am Rande von Thüringen. Ganz nahe am Zeulenrodaer Meer. Dir liebe Doreen, deiner Familie und deinem Team wünschen wir weiter viel Freude am Erschaffen. Euren Gästen viel Freude beim Genießen. Wir durften im Garten zwei Frauen mit ihrem / eurem Vielfraßteller beobachten. Sie waren so glücklich die beiden. www.sweet-and-tasty.de

Autor/Textnachweis: Thomas Rösch

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