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Erfolgsgeschichten Teil 1

Schauen wir uns hier an, was sich tolle Unternehmen seit Jahren besseres überlegt und getan haben und lernen wir voneinander. Wir zitieren aus unseren Erfolgsgeschichten der letzten 10 Jahre. Lesen Sie bitte und überlegen Sie, was gerade jetzt auch für Ihr Unternehmen ein guter Hinweis, eine gute Idee und ein guter Weg sind. In bessere Zeiten.

DIE BESTE ODER DIE BILLIGSTE
Stefan Fritsche erzählt mir, dass die billigste Brauerei hier 3,5 Mio. hl Bier im Jahr braut und er 35 Tsd. hl und er sagt: „Bier gibt es also mehr als genug und unsere 35 Tsd. hl würden eigentlich ja nicht richtig gebraucht, wenn, ja wenn … “ Die Neuzeller Klosterbrauerei hat ihren Platz gefunden. Sie ist eine Biermanufaktur und zum Thema Kundenbeziehungen, sagt Stefan Fritsche: „Geht nicht, gibt’s nicht!“ Flexibilität ist das Gebot der Stunde.

Weiter erhielt ich noch eine Einweisung in die Bierpreisgestaltung, von der mir Herr Fritsche erzählt, dass der Bierpreis für alle gewerblichen Abnehmer der Brauerei gleich ist. Es gibt keine Boni und keine Rabattsysteme und so sparen sich der Hersteller und der Verkäufer viel Zeit, die sie in den Absatz des Bieres investieren können. Wenn der VK höchstmöglich ist, dann steigt damit auch der Gewinn, denn der EK ist ja bekannt und wie gesagt für alle gleich. Zehn Jahre Arbeitseinsatz hat das gebraucht und zehn Jahre und mehr, so sind sich Herr Fritsche und ich einig, brauchen viele Dinge, die Unternehmen neu beginnen bis zum Erfolg. Und diese Zeit muss man haben und in dieser Zeit darf man nicht verzweifeln, man muss einfach dran bleiben.

Stefan Fritsche erzählt, sein Vater ist kein Brauer, aber Visionär und wir standen, als wir begonnen haben, mit dem Rücken zur Wand. Aber da kann man ja nur noch nach vorne gehen. www.klosterbrauerei.com

GUT GEKELTERT - MIT PRESSE, BLOG UND TWITTER
Seit 1927 gibt es die Kelterei Walther in Arnsdorf. Gut ist, dass es jetzt Kirstin Walther gibt. Dank ihrer Aktivitäten gibt es diese kleine, feine Kelterei in der Nähe von Dresden wohl auch noch die nächsten Jahre, denn es gibt sie auch im Internet und da gehört sie irgendwie auch hin. Man findet sie unter www.safttante.de. Auch den Saftladen, Saftfreunde, Saftblog, Saftkanal, Saftpresse, Saftleitung und Saftkunden. Es ist auf alle Fälle auch ein Spiel der Worte, das diese Kelterei zu einer ganz besonderen macht.

Für Walthers wichtig war ein Kunde aus Wilhelmshaven, der regelmäßig Aronia-Produkte haben wollte, da er sie von seinem Arzt empfohlen bekam, mit dem Hinweis, dass er dann auf einige Arzneimittel verzichten könnte. Er wollte also jeden Monat 10 Liter Aronia-Saft und so wurde man auf die besonderen Eigenschaften und die Qualität der Aronia aufmerksam. Etwa gleichzeitig kam das Angebot/die Idee, Saft in der Saftbox abzufüllen und so einfach flexibler zu werden. „Unsere Kunden haben uns den Hintern gerettet“, merkt Kirstin Walther an, mit ihren Hinweisen und der ständigen Kommunikation mit ihnen im Internet. „Mit wem sollte ich denn sonst reden, wenn nicht mit meinen Kunden“, sagt Kirstin Walther. Viele verstehen nicht, dass sie sich intensiv mit Bloggen und Twittern beschäftigt und hier Stunden verbringt. Sie versteht nicht, dass es andere nicht tun. Meine Frage, ob sie sich wünschen würde, zehnmal so groß zu werden, wie sie jetzt ist (die Kelterei), ob sie das wollte? beantwortet Frau Walther ziemlich schnell: „Ich will nicht wachsen. Hier hängt eine Familie dran. Ich muss ruhig schlafen können.“ Für sie gilt: „Bleib so, wie du bist!“ Im Internet schreibt sie über das, was sie bewegt als Mensch und was ihr widerfährt als Unternehmerin und sie gibt Antworten auf Fragen, die ihre Kunden an sie stellen. Das sind doch alles nur Menschen, natürlich reden wir manchmal auch belanglose Sachen. Aber ich kauf’ doch auch gerne bei dem, den ich kenne. Öffentlichkeit schafft Vertrauen. Also warum sollten wir nicht auch über unsere Probleme reden. So scheint es manchmal ungewohnt zu sein, einfach normal zu sein. Nach dem Bloggen kamen dann Facebook und Twitter und Kirstin Walther fand es anfangs einfach nur furchtbar. Aber auch hier zeigte sich, dass es darauf ankommt, wie man mit diesen Instrumenten umgeht und, dass man sich selbst treu bleibt und sich nicht beeinflussen lässt von anderen, die etwas zur Schau stellen und sich selbst zu Schauspielern machen. Ihr selbst geht es gut, weil sie ihren eigenen Weg geht. Sie ist gut, wie sie ist und natürlich auch ihre Firma und ihre Produkte. Was ihren Tag erhellt - und zwar jeden Tag - und darauf freut sie sich schon in den ersten Stunden in der Firma, das sind die tollen Sachen, die geschrieben werden im Blog, beim Twittern oder als E-Mail und wo es ihr ganz einfach Spaß macht, miteinander mit ihren Kunden zu kommunizieren. Auf Anzeigen gibt es keine Briefe, sagt sie, aber hier im Internet bekommt sie ganz viele Reaktionen, die sie bestätigen in dem, was sie in ihrer Kelterei tut und wie sie es tut. So entsteht also aus der virtuellen Welt des Internets heraus das, was alle schätzen und immer auch geschätzt haben: Das Miteinander von Menschen, die sich etwas zu sagen haben und wer könnte da etwas dagegen haben, dass die auch miteinander ins Geschäft kommen.

Kirstin Walther ist sicher keine Safttante, so wie wir dieses Wort manchmal etwas flapsig verwenden, sondern sie ist eine sehr angenehme Unternehmerin, die gelernt hat, dass das Miteinander von Qualität und Kommunikation mit ihren Kunden, die Kelterei Walther in eine gute Zukunft führt. www.safttante.de

 





















GANZ EINFACH SCHREINER SCHREINER

„Die Schreinerei Schreiner ist ein Familienbetrieb mit drei Mitarbeitern, Oma und dem Sohn Mathias“, erzählt Herr Schreinermeister Schreiner, „und mit mir“, ergänzt Frau Schreiner. Mit ihren Ferienhäusern wurde ein Traum wahr, der zeigen sollte, was die Schreinerei zu leisten vermag. Also eine eigene Ausstellung, jederzeit buchbar und erlebbar. Entgegen aller Bedenken der Banker, sieht es heute richtig gut aus mit der Belegung, weil diese Ferienhäuser - wie geplant - einfach nicht vergleichbar sind. Herr Schreiner erklärt mir, dass der Erfolgsfaktor seiner Schreinerei darin liegt, dass er immer zu zeichnen versucht, das was der Kunde will,genau für diesen Raum. Weiter versucht sich Familie Schreiner in Viechtach und Umgebung auch sehen zu lassen. Sie sind präsent am Wochenende, bei Festen und Familienfeiern. Herr Schreiner erzählt, „mein LKW, 13 Jahre alt, hat 100 000 Kilometer drauf“. Das heißt, die meisten Aufträge bekommt er im Umkreis von 30 Kilometer, viele in zwei bis fünf Kilometer Entfernung. Herumgesprochen haben sich Beständigkeit und Qualität. 90 Prozent der Rechnungen werden ausgefahren. Dabei spricht man über die geleistete Arbeit und freut sich über das Ergebnis. Kontakt und Freundlichkeit sind selbstverständlich und dass man erkennt, dass eigentlich die Frauen die Auftraggeber sind und dass man auf die Wünsche der Frauen eingehen muss. Was sind also die Geheimnisse des Erfolgs in der Schreinerei Schreiner? Absolute Verlässlichkeit! Wenn in einem Hotel in drei Wochen Betriebsurlaub umgebaut werden muss, dann muss das auch nach drei Wochen erledigt sein. Wenn alles klappt und wenn alle zufrieden sind, wird durch Mundpropaganda in der Region, gerade auch im Tourismusgeschäft, schon darüber gesprochen, wer das alles gemacht hat. Personal ist wichtig, gutes Betriebsklima, gute Gehälter und sicher auch die ein oder andere Sonderprämie und dass man über das Handwerk auch wieder besser spricht. Wenn Lehrer in der Schule sagen, „du sollst es einmal schöner haben“ oder „warum lernst du mit deinen Noten nicht etwas Gescheites“, wenn sich junge Menschen für das Handwerk begeistern, dann hilft das natürlich gar nicht weiter. Die Idee Ferienhäuser zu bauen als lebende Ausstellung hat funktioniert und sie fasziniert, weil die Ferienhäuser richtig toll geworden sind. Wie Frau Schreiner mir erzählt hat, ist ihr Mann Sternzeichen Steinbock: „Was er sich in den Kopf setzt, zieht er durch, egal... . Bisher hat alles gepasst!“ www.altenstein-resort.de

WENIGER IS(S)T MEHR
Kleine Läden laufen trotz Krise gut (Anmerkung: Der Text stammt aus dem Herbst 2010). Biosupermärkte haben eher Rückgänge. Wichtig für den Erfolg in diesem ganz besonderen Marktsegment sind Authentizität, Durchhaltevermögen und möglichst Direktbezug (Sein Stiefbruder bringt gerade 120 Kilogramm Kirschen direkt aus Italien) und Christian Möller kann somit einen besseren Preis machen als der Supermarkt. An seiner Aussage könnten wir uns alle orientieren: „Man könnte mit wenigem Guten, mehr Gutes erhalten und noch Geld sparen“. Die Energie und Nährstoffe, die man mit wenigem Guten aufnimmt, sind besser für jeden von uns, als wenn wir nur einfach billig und viel zu uns nehmen. Je mehr wir anfangen, die Probleme dieser Welt richtig einzuordnen und auf uns selbst zu achten, werden wir erkennen, dass der Zug weggeht von der Quantität hin zur Qualität. Was VORORT. Miteinander bedeuten könnte, erzählt er mir am Ende unseres Gesprächs: Gerade musste ein Eisenhändler schließen. Jetzt jammern alle. Eine gute Erfahrung hat er mit seinen Ladenregalen gemacht, nämlich, dass der regionale Schreiner günstiger war, als wenn er diese Regale bei Ikea gekauft hätte. Was man spürt in solchen Naturkostläden ist Frische, Freude, Familiäres, Gutes durch und durch. Es gibt gute Gespräche der Kunden miteinander im Laden oder im kleinen Gärtchen daneben, in dem Kinder sich wohlfühlen und spielen können. www.biomoeller.de

OPTIKER: OPTIMAL UND OPTIMISTISCH
Hier werde ich von einer zierlichen, freundlichen, jungen Frau empfangen. Ich gratuliere ihr zu ihrem neuen Geschäft und zu ihrem Mut gegen die Großen dieser Welt anzutreten: Fielmann, Apollo und und und. Und sie sagt sofort: Die sind nicht billiger als wir, wenn es um gute Brillen geht. Und wir machen garantiert gute Brillen und das schaffen wir. Weiter erzählt sie mir, dass Tegernsee ihre Heimat ist und man sie von hier nicht weg bringt. Ich frage Barbara, was für sie Qualität ist. Und es kommt wie aus der Pistole geschossen: Zeit für Kunden. Keine Schlange, in der man warten muss. Ehrliche Beratung. Wenn jemandem die Brille für 500 Euro nicht steht, dann sage ich es eben auch und verkaufe lieber die günstigere Brille, wenn sie besser aussieht. Messung! Zuhören! Anamnese! In der Werkstatt ist wichtig: Praktisches Können und dass es Spaß macht, da zu arbeiten. Bei Reklamationen in Ruhe sprechen und sie wünscht sich, dass alle hier mehr als Freunde reinkommen, denn als Kunden. „Dann hab’ ich es geschafft.“ www.tegernseh.de

Autor/Textnachweis: Thomas Rösch

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