Dieser Satz kam mir am vergangenen Fronleichnamstag, einen Tag nach meinem Besuch bei Josef Schmidt in Helmbrechts und unserem gemeinsamen Mittagessen, in den Kopf. Oder: Gewinnen ohne Berechnung.
Mit jetzt 76 Jahren ist Josef Schmidt einer der ganz Großen als Mensch, als Unternehmer und als einer der bekanntesten Management-Trainer, wie es über ihn geschrieben steht. Die Stunden miteinander waren ganz besondere für mich als Mensch und ich hoffe für meine Mitmenschen, wenn ich beachte, was ich gehört habe. Was ich gesehen habe und was ich gespürt habe, war die Begeisterung von Josef Schmidt für sein Unternehmen und sein Leben. Viele Auszeichnungen hat er für sein Lebenswerk bekommen, zum Beispiel 1996 das Bundesverdienstkreuz am Bande für besondere wirtschaftliche und soziale Leistungen und 1997 den Ludwig-Erhard-Preis.
Dass er auf seinem Lebensweg auch Bäckermeister war, zeigt mir als Bäcker und allen Bäckern, dass wir, wenn wir kleine Brötchen backen, immer auch ein Teil des großen Ganzen sind und selbst dazu werden können.
Weil der Platz hier nicht reicht, für das, was man über das Werk von Josef Schmidt schreiben könnte, werden wir dafür einen eigenen Weg finden. Die nachfolgenden Zitate von Josef Schmidt geben Einblick in sein ganz besonderes Lebenswerk. Auf diesem Weg ein herzliches Vergelt’s Gott und Gottes Segen für Ihr weiteres Leben, lieber Josef Schmidt.
"Es gehört zu meinen Grundüberzeugungen, dass es kein gutes Wirtschaften, kein gutes Unternehmertum gibt, ohne die moralische und ethische Seite zu betrachten. Unternehmer sein mit Körper, Geist und Seele heißt, den ökonomischen Erfolg anzustreben und den größten Wert zu legen auf ethische Verhaltensnormen. Beides hängt zusammen, beides gehört zusammen."
"Ich bin als Mensch der Mittelpunkt meiner (nicht der) Welt, wohl wissend, dass das für jeden anderen Menschen auch gilt. Dem anderen Menschen dabei zu dienen, Mittelpunkt seiner Welt sein zu können, ist die Grundlage des persönlichen und wirtschaftlichen Erfolgs, die Grundlage der Betriebswirtschaftslehre, aber auch die Grundlage der Sinnfindung."
"Ich glaube, zum richtigen und gesunden Stillen von Bedürfnissen gehört vor allem das, was wir den gesunden Menschenverstand nennen dürfen, über den Arthur Schopenhauer gesagt hat: 'Gesunder Menschenverstand kann fast jeden Grad von Bildung ersetzen, aber kein Grad von Bildung den gesunden Menschenverstand.'"
Autor/Textnachweis: Thomas Rösch