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Wie Banken Kunden bewerten
(Teil 1)

Betriebswirtschaft

Auch der richtige Umgang mit Banken muss gelernt werden. Wie beurteilt mich meine Bank? Welchen Einfluss haben Bonität und Sicherheiten? Wie kann ich meine Ratingnote verbessern?

Und vor allem: Wie ist ein Bankgespräch vorzubereiten und zu führen? In dieser und der nächsten Ausgabe geben wir Ratschläge, die jeder umsetzen kann.
In Deutschland ist der Bankkredit immer noch die wichtigste Finanzierungsquelle des Mittelstands. Bonität und Sicherheiten sind die entscheidenden Kriterien für die Kreditvergabe. Dabei gilt die Regel: Je besser die Bonität, desto geringer sind die Anforderungen an Sicherheiten und umgekehrt.

Bonitätskriterien
Die Beurteilung der Bonität geschieht durch ein bankeninternes Rating. Dabei hat jedes Institut unterschiedliche Ansätze. Wichtig sind natürlich die harten Faktoren. Dazu zählen alle Kennziffern zu den wirtschaftlichen  Verhältnissen,  nachzuweisen  anhand  des  Jahresabschlusses.

In die Note gehen auch weiche Faktoren ein: Der Banksachbearbeiter bewertet subjektiv die Managementqualität, hier zählen Prognosegenauigkeit und die Erkenntnisse aus den bisherigen Gesprächen. Die Bank wird auch eine Risikoeinschätzung vornehmen, etwa Abhängigkeit von wenigen Kunden oder Lieferanten, Umweltrisiken oder Überalterung von
Anlagen. Beurteilt wird auch Markt und  Wettbewerb. Noch mehr Einfluss auf die Ratingnote hat der Verlauf der bisherigen Geschäftsbeziehung.

Hier zählen das Zahlungsverhalten, die Informationsversorgung, der offene Umgang mit der Bank und das Einhalten vereinbarter Kreditlinien. Rücklastschriften oder Kontopfändungen sind absolute Ratingkiller. Dabei hilft die Einsicht, dass Rating kein notwendiges Übel ist. Es ermöglicht dem Unternehmer, sich kritisch mit den eigenen Stärken und Schwächen auseinanderzusetzen und sich dadurch kontinuierlich zu verbessern.

Darzustellen ist auch die Entwicklung der Ertragslage, der Vermögenslage, der Verschuldung und  der Kapitaldienstfähigkeit. Planungsunterlagen in Form einer Ertrags- und Liquiditätsplanung sowie eine Finanzierungs- und Investitionsplanung bringen Pluspunkte.

Und regelmäßig ist auch eine Vermögens- und Schuldenaufstellung vorzulegen. 

Verbesserungsmöglichkeiten
Fragen Sie Ihren Banksachbearbeiter, wie er den Betrieb einschätzt, welche Stärken und Schwächen er bei Ihnen sieht, wie er die Firma derzeit bewertet, wie andere Betriebe der Branche stehen und evtl. was Sie aus seiner Sicht besser machen könnten. Oft ist man erstaunt, wie viele Erkenntnisse der Partner Bank hat. Sie können die Basis für einen Verbesserungsprozess sein.
Positiv wirken sich z. B. folgende Maßnahmen aus:

  • Forderungsmanagement mit Bonitätsprüfung der Kunden, zeitnahe Rechnungsstellung und ein funktionierendes Mahnwesen
  •  Auf die strikte Einhaltung von Zusagen achten, Kreditlimits sind einzuhalten, nicht genehmigte Überziehungen sind zu vermeiden oder zumindest vorher mit dem Sachbearbeiter abzusprechen
  • Aufbau eines Controllingsystems. Das muss nicht kompliziert sein, sprechen Sie mit Ihrem Steuerberater über die Einrichtung einer Soll-Ist-Planung sowie regelmäßiger Kontrolle und Analyse der Abweichungen.

Autor/Textnachweis: Infomedia News & Content GmbH

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